Spontan in Kirchen

St. Maximilian in München  /  kath.



In dieser Kirche kann man auf den ersten Blick erfahren, wie sich ein Gotteshaus wandelt, wenn die starren Bankreihen entfernt werden. Hier wurden, wie in vielen Kirchen und Kathedralen in Frankreich, exakt die gleichen leichten und hellen Holzstühle und -hocker mit Strohsitzen gestellt, die jederzeit nach Bedarf und Kreativität verstellt oder weggeräumt werden können. So hat dieses mächtige Bauwerk eine zentrale Spielfläche.



In den Seitenschiffen gibt es zudem einen Kinderspielbereich, eine Reihe von Werktischen und sogar einen Kühlschrank.



Alte Kirchenobjekte wurden radikal ergänzt durch aktuelle Kunst und Wandmalereien. 





Das ist frisch und zeitgemäß und ich stelle mir vor, wie hier Feste gefeiert werden und auch junge Menschen Lust haben, zu kommen und mitzumischen.

Ich setze mich im hinteren Teil mitten in die Stuhllandschaft. Hier froh und kraftvoll zu spielen, passt zweifelsfrei. Der Hall vergeht nicht kontinuierlich, sondern macht vom Ausgangsklang her einen Sprung in die Weite, wo er wie in einem anderen Raum widerhallt und sich dann langsam in einem weichen Timbre verabschiedet. D.h. ich höre mich selbst fast kammermusikalisch intim, weiß aber nicht, wie es sich für Menschen anhört, die sich in anderen Teilen dieses großen Raumes aufhalten.



Die ästhetische Offenheit und menschliche Stimmung lädt geradezu dazu ein, hier öfter frei Musik zu machen. Die Münchener können sich glücklich wähnen, so eine Kirche am Ort zu haben!