Löhne
Matthäuskirche
Matthäuskirche in Löhne / ev.
geschlossen
- aber ich treffe den Küster. Er schließt mir sofort auf und lässt mich mit dem Raum alleine.
Durch ein gewaltiges metallenes Tor mit grüner Kupferpatina, das zum Eingang in Reliefform zentrale Texte aus dem Matthäus-Evangelium präsentiert, trete ich in einen kubischen Saal ein.
Schon von außen macht dieser "Kasten" mit seinem gesondert stehenden markant hohen weißen Turm neugierig, was er wohl für eine Schatztruhe sein mag.
Innen wird diese Erwartung dann ernüchtert: einfache Bankreihen in banaler Staffelung, eine schlichte Orgelform, eine kalte Betonkanzel.
Umso mehr tritt das riesige halbrunde Glasmosaik des Chorraums mit seinen fröhlichen Farben zum Vorschein.
Und im dunklen Vorraum zwei in starken Rottönen stelenartigen Mosaikfenster.
Für die Musik stehen neben der Orgel ein Flügel, ein Cembalo und etliche Notenpulte zur Verfügung. Insgesamt gefühlt eine typische lutherische Predigtkirche.
Ganz alleine mit diesem Raum, darf ich probieren, offen suchen. Klar passt hier "Ein feste Burg" mit einem Posaunenchor hin. Aber mich interessieren eher die Zwischentöne, die Zweifel, die Brüche, die Ungewissenheit, die Suche. Das brauche ich nicht zu produzieren, das bin ich und so hört es sich an. Auch wenn das nicht die "schöne" Musik ist, so ist es vielleicht die wahre.