tune
Musik für die Hamburger Hafencity
Langzeitprojekt in der neu entstehenden HafenCity Hamburg
Ein Ort verändert sich.
Ein Hafen wird zur HafenCity.
Eine Entwicklung über viele Jahre.
Das Projekt tune begleitet diesen Prozeß durch eine
jährlich stattfindende Musikalische LandArt am letzten Wochenende im August.
Musikalische LandArt bezieht sich auf konkrete Orte, reflektiert sie, verfremdet, übertreibt oder verfeinert einen in ihnen wahrgenommenen Inhalt, belebt Leerräume mit imaginierten Szenerien, verdeutlicht oder kontrapunktiert architektonische Strukturen, führt funktionale Bestimmungen ad absurdum, erinnert an Vergangenes dieses Ortes oder visioniert Zukünftiges.
Bei tune werden keine elektronischen Klanginstallationen eingesetzt - was für eine musikalische LandArt ja nahe läge. Die MusikerInnen und TänzerInnen spielen live und zunächst unverstärkt. Musik, inszeniert im Raum. Kunst, für einen Moment installiert in eine Großbaustelle. Ein Erlebnis mit Nachklang.
Die Musik sucht dabei einerseits nach neuen, ungewöhnlichen Klanglichkeiten, Feldstrukturen, instrumentalen Spielweisen und Performances. Andererseits werden in bestimmten Sequenzen auch Zitate und Assoziationen an Bekanntes aus unterschiedlichen Zusammenhängen eingebracht - ein Mittel, um den Ort in seiner Geschichte zu erinnern. Dabei ergänzen sich die solistischen Qualitäten von Sängerinnen, Tänzerin, Bläsern, Schlagzeuger und Streichern mit dem orchestralen Spiel.
Die grundlegende Idee ist, daß das Projekt soweit gleich blei bt, wie das Gelände und die Architektur unverändert ist:
* der gleiche Weg
* die gleichen Szenarien
* die gleiche Musik.
Die jeweils durch die landschaftlichen und architektonischen Bauprozesse hervorgerufenen Veränderungen hingegen erzwingen sozusagen auch Veränderungen im Programm der LandArt-Aufführung.
Dieses Konzept macht konsequent den Wandel an einem exemplarischen Teil des alten Hafengebietes erlebbar.
Das Publikum kann den Prozeß über Jahre verfolgen. Die Mitwirkenden werden zu einer Art praktisch forschenden KünstlerInnen. Während sie selbst Jahr um Jahr älter werden, erfährt der Ort eine Verjüngungsprozedur. Die künstlerische Arbeit ist eine Feinarbeit am Detail und ein sensibles Reagieren auf die jeweils neuen Gegebenheiten.
Mitwirkende
Konzept und Komposition
Willem Schulz
Das Erste Improvisierende Streichorchester
Edda Heeg, Violine und Gesang, Hannover
Anke Züllich Lisken, Violine und Gesang, Bielefeld
Susanne Schulz, Violine, Berlin
Claudia Heinze, Violine, Hamburg
Christiane Fadiga, Violine, Hamburg
Hartmut Koehler, Violine, Bremen
Peter Bayreuther, Violine, Melle
Lutz Wernicke, Violine, Berlin
Ulrike Horway, Viola, Hamburg
Monika Hermann, Cello, Hannover
Krischa Weber, Cello, Hamburg
Fredi Albert, Cello, Mörlenbach
Wilfrid Soltau, Cello, Hamburg
Sabine Brehm, Kontrabaß, Bielefeld
Gäste
Dirk Achim Dhonau, Schlagzeug und Percussion
Hermann Süss, Trompete
Sören Schnabel, Trompete
Gudrun Soujon, Tanz
Mauretta Heinzelmann, Posaune
Nicolai Bakunin, Akkordeon
Idee und Organisation
Krischa Weber, Malte Detlefsen, Sonja Engler