Spontan in Kirchen

Christuskirche  /  ev. ref.

April - September
täglich geöffnet von 10 - 12 und 15 - 17 Uhr

Einladend steht die Tür offen, das ist schon vom Auto aus auf der Straße deutlich erkennbar. 

                      

Willkommen, so fühle ich mich hier von Anfang an. Ausländische Jugendliche, die mich hereinbitten. Der Pfarrer, der überaus freundlich sagt: "Natürlich können Sie hier spielen!" Und die Küsterin, die mich problemlos spielen lässt, während sie einen Flügeltransport mit drei starken Männern managt.

Erst finde ich es tatsächlich witzig, diese Gleichzeitigkeit von Cello und Flügelaufbau. Als das Hämmern dann aber doch zu heftig wird, unterbreche ich. 

Denn die Kirche hat einen großen Hallfaktor, der alles Akustische deutlich verstärkt.

               

               

Als reformiertes Gotteshaus ist alles Bildhafte tabu, um sich auf das Wesentliche, das Wort zu konzentrieren. Umso mehr fallen mir der zeitgenössisch wunderbar gestaltete Altar und das hölzerne Pult auf.

 

Auch die beim ersten Blick zurückhaltend schlichten Fenster erweisen sich bei genauer Betrachtung als kunstvolle, in jedem Detail einzigartige Mosaike, sowohl in ihrer tanzenden Form, wie auch in ihrer zarten Farbigkeit.

               

Mein Cellospiel ist voller Schönheit - auch wenn ich diesen Begriff eigentlich fragwürdig finde. Aber hier kommt er mir einfach. Und als dann auf meiner Position hinten rechts plötzlich die Sonne durch das obere fünfrundige Fenster vorne links direkt auf das Cello und mich strahlt, kommt das Wort, das ich auch fast nie benutze in meinen Sinn: Glanz. Alles glänzt. 

    

Ich hätte immer weiterspielen mögen. 

P.S.: Sympathisch auch die voll integrierte Küche: 
           Küche und Kirche - eine gute Paarung!