Spontan in Kirchen

St. Johann in Osnabrück  /  kath.

offen 

Ein gewaltiger Kirchenraum, etwas düster und leer, obwohl viele Bilder vom Leidensweg Christi die Wände säumen und interessante verschiedenartige teils minimalistische Fensterverglasungen rundum zu finden sind.



Die Orgel fehlt zur Zeit und befindet sich in Restauration.

 

                     

 

Umso mehr bin ich begeistert, als ich anfange zu spielen:

Mit einem Hall von über 10 sec. entwickelt sich jeder Ton in der Weite des Raumes zu einer Klangskulptur. Eigentlich bräuchte es nur diese einzelnen Töne. Aber natürlich wird es spannend, wie sich mehrere Töne übereinanderlagern, schichten, reiben und miteinander tanzen.

Wenn es in dieser Jahreszeit nicht schon ziemlich kalt wäre, könnte ich hier klangsüchtig werden! Mir wird hier absolut klar, dass mein Cello und mein Spiel nur die eine Seite der Medaille ist. Die andere ist der Resonanzraum. So wie ich im Kleinen den Cellokorpus als Resonanzraum habe, so habe ich hier den gesamten Kirchenraum, den ich spiele.

Was für ein Gedanke, Gefühl und Erlebnis: ich spiele mit dem Instrument einer ganzen Kirche!
Ich spiele die Kirche!



Hier kommt mir die Idee, demnächst ein Projekt in Osnabrück vorzuschlagen:
"Der Klang unserer Kirchen - Ein Zyklus durch die Osnabrücker Kirchenlandschaft"