Leipzig
Thomaskirche
Thomaskirche in Leipzig / ev.
offen
Diese durch den einstigen Thomaskantor J.S. Bach und dem berühmten Thomaner-Chor weltweit bekannte Kirche ist natürlich ein Touristen-Magnet erster Güte.
So schallt mir auch sofort der satte Orgelklang entgegen, als ich den Musik-Tempel betrete.
Ich setze mich einfach hin und genieße, dem heutigen Thomaskantor lauschen zu können. Ein unverhofftes Geschenk, diesen hochkarätigen Virtuosen beim Üben verfolgen zu können. Denn beim Üben spüre ich den Musiker noch mehr, als wenn ein Stück wie im Konzert durchgespielt wird.
Was ich aber auch spüre, ist die Gewalt, mit der Orgeln in der Lage sind, den Raum in die Knie zu zwingen. Das ist hart ausgedrückt, aber die Lautstärke bei vollen Registern kommt der von Rockmusik-Konzerten durchaus nah und erschüttert Mark und Bein. Ein Ausdruck von Größe und Macht, wie er ja in der Architektur vieler Kirchen ebenfalls manifestiert wurde.
Mein Spiel mit dem Cello fühlt sich dagegen intim und demütig an, obwohl es ja auch in jede Niesche dringt.
Ich freue mich, dass es neben dem Bach gewidmeten Fenster unvermittelt ein modern gestaltetes Fenster gibt mit einem expressiven Farb- und Formspektrum. So wird vermutlich neben Bach auch Neue Musik hier ihren Platz haben.
Nach einer halben Stunde werden wir hinaus gebeten, da ein Konzert mit dem Thomaner-Chor vorbereitet wird.
Ob es hier möglich sein würde, spontan zu spielen, weiß ich nicht. Ein Bekannter sagte mir, das Personal sei sehr nett ...