Melle - St. Annen
St. Anna
St. Anna in Melle - St. Annen / kath.
offen
Erfüllt, warm und geborgen.
Diese Gefühle überkommen mich unmittelbar, als ich die Kirche betrete.
Der überaus bemalte Kuppelraum strahlt fast eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre aus. Alte wieder freigelegte Wandmalereien lösen sich mit dekorativen Schnörkeln ab.
Eine süße kleine klassizistische Orgel thront im Gewölbe.
Unbewöhnlich und angenehm das Altarbild, auf dem statt der häufig brutalen Kreuzigungsszenen eine Frauenfigur einem Kind liebevoll etwas von einer Schriftenrolle vorliest. Genauer hingeschaut heißt es da:
"Kommt ihr Kinder, hört mir zu. Ich will euch die Furcht des Herrn lehren."
Über den Beiden eine bärtige Männer-Büste, die der Frau über die Schulter schaut, als wolle er kontrollieren: Macht sie es auch richtig? Möglicherweise ein naives Gottesbild. Und damit dann doch statt des weiblichen ein männlich dominiertes Bild.
Mein Spiel ist zunächst ebenfalls naiv bzw. schlicht liedhaft. Da ich alleine mit dem Cello in der Kirche bleibe, entwickelt sich die Musik dann aber immer komplexer und freier. Ich wundere mich selbst, wie hier die historische Vielfalt einfach sein darf, wie sie kommt.
Im Schutze der Geborgenheit des Raumes.