wellen - sinfonie
eine multimediale Inszenierung
für
Rathausplatz, Crossover-Ensemble, Feuerwerk und Licht
Mitwirkende:
Voice Art Klassischer Gesang Soul- und Jazzgesang Kehlkopfgesang Rap Sopransaxophon Akkordeon Violine Viola Violoncello E-Bass Kirchenorgel MikroNoising + Moog Live-Elektronik Sampling-Schlagzeug Große Trommel + Drumset Steeldrum, Gongs, Metalle und Donnerbleche
Feuerwerk
Leitung |
Isabeella Beumer Sigrid Heidemann Kerstin Belz Kolja Simon Patrick von Bortkewitsch Christina Fuchs Mirjana Petercol Christiane Kumetat, Susanne Schulz Johanna Geith Beate Zilias Jan Krause Wolf-Eckart Dietrich Patrick von Bortkewitsch Franko Frankenberg Karl Godejohann Florian Altenhein Peter Wröbel
Tour Audio/Michael Bolius
Willem Schulz |
Zum Stück:
Die wellen-sinfonie ist ein Kompositionsauftrag für die „ab in die Mitte" Veranstaltungen in Herford im September 2003 unter dem Thema „Die Wa(e)lle". Das Werk hat die Aufgabe, den Rathausplatz in einer völlig neuartigen Konzeption von Musik-, Licht- und Feuerwerks-Komposition umzusetzen und für ein breites Publikum erfahrbar zu machen. Das Publikum steht dabei mitten im bespielten Raum: aus der Kirche, von den umliegenden Dächern und Balkonen, aus Fenstern und Türmen, sowie von exponierten Podesten spielen die Mitwirkenden unter der Leitung des Komponisten, der in der Mitte des Platzes positioniert ist.
Musik, Feuerwerk und Licht und Raum treten in der wellen-sinfonie in eine integrierte Beziehung, die von vornherein zusammen gedacht und komponiert wurden. Sie verkörpern in dem Stück eigenständige „Stimmen", die zeitweise auch solistisch eingesetzt werden.
Wellen als grundlegende Energieform der Welt in allen Zeiten zwischen Urknall und Apokalypse sind in dieser Sinfonie auf verschiedenste Weise erlebbar. Während sie sich räumlich im gesamten Spielfeld des Aufführungsplatzes bewegen, beziehen sie sich inhaltlich auf einen Spannungsbogen zwischen archaischen Naturkräften und futuristischen Kunstwelten: von imaginierten Szenarien wie Urklängen, Eruptionen und gewaltigen Mutationen, von elementaren Verwandlungsprozessen erdiger, wässriger, feuriger und luftiger Materie, über kreatürliche - tierische und menschliche - Expressionen und kulturelle Fragmente, bis hin zur elektronischen Wellengenerierung und zu künstlichen Akkumulationsprozessen.
Dies aber nicht entsprechend einer linearen Zeitvorstellung, sondern durchsetzt mit „Fenstern" vertikaler Schnitte, einem Nebeneinander von anscheinend weit Entferntem und Hörbildern von Gleichzeitigkeit. Welle, Wärme, Wachstum und andererseits Wall, Blockierung, Explosion und Auflösung sind Grundprinzipien, die sich zeitlos wiederfinden und ihre verschiedenartigen zeitgemäßen Ausdrucksmittel finden.
In der Formation der MusikerInnen wird zudem ein Stück der Herforder Geschichte versinnbildlicht. Jahrhundertelang wurde die Stadt stark von Frauen bestimmt, besonders in der Herforder Abtei. Frauen werden in diesem Stück deshalb das zentrale Hauptportal des Rathauses „besetzen". Weiterhin wird die kirchliche Dominanz durch Arien mit biblischen Textzitaten, durch Gebets-Chöre sowie die Kirchenorgel im Klangbild der Sinfonie umgesetzt.
Durch eine hochprofessionelle quadrophonische Soundtechnik werden akustische Massen in den Dimensionen des Platzes mit Geschwindigkeiten zwischen gewaltiger Langsamkeit und flüchtiger Schnelligkeit hin und her geschickt sowie Imaginationen von großer Ferne und Nähe erzeugt.
Das Feuerwerk ist sowohl mit seiner akustischen Seite integriert, wie natürlich auch optisch mit seinen vielfältigen Bildern von Wärme, Energie, Bewegung, Lichtkunst, überraschendem und prachtvollem Zauber, wie auch von Hitze, Feuerwellen, Naturgewalten, Explosionen, Zerstörung und medialer Kriegsberichterstattung.
Auch hier wird - ebenso wie mittels der Lichtgestaltung - der gesamte Platz mit seiner Architektur inszeniert. Durch feine Farbabstimmungen kann der Rathausplatz in einem neuen Licht erscheinen.